Der Krieg wird erst dann enden, wenn die Väter ihre Kinder mehr lieben als sie ihre Feinde hassen.
Arabisches Sprichwort
Jemen – das frühere Arabia felix – glückliches Arabien
Der Jemen ist ein Land mit einer uralten Kultur im Süden der arabischen Halbinsel. Im Zuge des arabischen Frühlings gab es seit 2011 prodemokratische Proteste – unter anderem war die große Armut einer der Hauptauslöser der teils blutigen Demonstrationen. Präsident Ali Abdullah Salih trat zurück und floh ins Ausland.
Der Jemen gehört heute zu den ärmsten Ländern der Erde. Die Analphabetenquote liegt bei knapp 30 Prozent, 60 Prozent der Mädchen schließt gerade mal die Grundschule ab. Die Mehrheit der Jemeniten gehören zu den Sunniten; die im Norden lebenden Huthi – wie auch die Mehrheit im Iran – sind Schiiten und hier in der Minderheit.
Nach Demonstrationen zur Mitbestimmung der Huthi (2014) übernehmen sie in einem Umsturz die Regierung. Ex-Präsident Ali Abdullah Salih agierte weiter aus dem Ausland, sodass der Konflikt zu einem Stellvertreterkrieg zwischen Saudi-Arabien und dem Iran wird. Die Schulen werden mehrheitlich geschlossen. Kinder, die aber nicht in die Schule gehen, werden von den Milizen rekrutiert.
Taizz, eine an der Front liegende und umkämpfte Regionalhauptstadt, liegt zwischen Sana’a und Arden. Auf einem eigenen Grundstück unterrichtet der Lehrer Adel Abdul Khalih al Suraihi mit seinem Team täglich 740 Mädchen und Jungen – aus der ganzen Region. 24 Lehrer bezahlt der Staat, 17 arbeiten freiwillig. Das Schulgeld von 40 Cent pro Kind deckt einen kleinen Teil der Kosten, Adel Abdul Khalih al Suraihi zahlt das meiste aus eigener Tasche. Als die Schule öffnete, trugen viele der Kinder Militäruniformen, weil sie direkt aus den Ausbildungslagern kamen. „Wenn sie nichts lernen, werden sie am Ende in einem Krieg kämpfen, der sie nichts angeht“, so Adel Abdul Khalih al Suraihi.
Die ZDF-Dokumentation Jemen – Leben im Krieg zeigt die massiven alltäglichen Herausforderungen der Zivilbevölkerung durch einen langwierigen Krieg sehr authentisch und beschreibt die Schule in Taizz in beeindruckenden Bildern.
Wir haben den den jemenitischen Schulleiter Adel Abdul Khalih al Suraihi in Taizz bei der Weiterführung seines Bildungsprojekts bisher mit EUR 2500,00 unterstützt.