Warum sich ein Service-Club und ein Chor zusammentun
Auf einen Kaffee mit Lilla Visy-Tinkl und Gary-John Peinke. Im Wessenberg sprechen die Präsidentin des Soroptimist International Clubs Konstanz und der Spotlight-Chorleiter über ein Benefizprojekt am 12. und 14. Oktober im Stadttheater.
Sprechen über Liebesgrüße aus Konstanz: Lilla Visy-Tinkl und Gary-John Peinke erklären SÜDKURIER-Redakteur Philipp Zieger, welches Ziel sie mit einem Benefizkonzert verfolgen. Bild: Aurelia Scherrer | Bild: Scherrer, Aurelia
von Philipp Zieger
Frau Visy-Tinkl, 25 Jahre Soroptimisten Konstanz: Können Sie überschlagen, mit welcher Gesamtsumme Sie bislang wohltätig geholfen haben?
Das ist eine schwierige Frage. Wir haben so viele Projekte in dieser Zeit umgesetzt und unterstützt und wir haben die Summe der eingeworbenen Spenden nicht gezählt.
Welche Projekte waren das?
Wir engagieren uns vorrangig für Frauen und Kinder, aber nicht nur. Das letzte Projekt war im Mai der Seniorenwunschbaum, bei dem wir ganz persönliche, auch kleine Wünsche von Senioren erfüllt haben. Vor zwei Jahren hatten wir das Thema „Freiraum“. Da haben wir speziell obdachlose Frauen unterstützt, unter anderem mit einem Benefizkonzert und anderen Initiativen.
Zum 25. Geburtstag haben Sie sich die Brückenpflege ausgesucht. Warum gerade diese?
Wir wollten eine Konstanzer Initiative unterstützen. Die Brückenpflege kann für jeden von uns plötzlich wichtig werden, und sie leistet wirklich wertvolle Unterstützung für krebskranke Menschen, damit diese ihre verbleibende Zeit zu Hause in Würde verbringen können. Wir wollen das Engagement einer Halbtagspflegekraft mitfinanzieren, damit die 24-Stunden-Versorgung in der palliativen Schmerztherapie gewährleistet werden kann. Der Verein trägt sich selbst und finanziert sich durch Spenden. Eine ausgebildete Kraft kostet. Wir wollen unseren Teil dazu beitragen, dass diese Stelle dauerhaft angelegt werden kann. Wir unterstützen das ganze Jahr über viele Projekte, auch kleine.
Als Partner haben Sie sich den Spotlight Chor ausgesucht. Warum gerade ihn?
Drei unserer Mitglieder singen im Spotlight Chor mit. Am Anfang stand der Wunsch des Chors, gerne einmal ein größeres Projekt umsetzen zu wollen, daraus entstand der musikalische James-Bond-Themenabend. Durch Gespräche hat sich eine Zusammenarbeit entwickelt und die Produktion wurde ein Geschenk des Spotlight Chors zur Unterstützung unseres 25-jährigen Jubiläums an den Soroptimist International Club Konstanz.
Herr Peinke: Sie verzichten auf die Gage für diesen Benefizauftritt. Sind Gagen bei Ihnen üblich?
Wir sind kein professioneller Chor, es ist ein sehr guter Laienchor. Für Auftritte wie an der Chornacht gibt es keine Gage und wir organisieren Konzerte in der Regel selbst. Wir werden normalerweise nicht gebucht. Bei diesem Projekt stand anfangs die Idee, etwas Größeres machen zu wollen als eigener Veranstalter, und wir wollten uns einen Raum suchen. Im Gespräch mit den Mitgliedern des Soroptimist Clubs kam der Gedanke auf, dass eine Kooperation passt.
Was war der Ansporn für Sie, die Brückenpflege zu engagieren?
Wir haben gesagt, die Soroptimistinnen unterstützen zu wollen. Sie haben entschieden, zu wessen Gunsten ihr Jubiläumsprojekt stehen soll. Der Chor steht voll dahinter.
Ist das ihr erstes Benefizkonzert?
Ja.
Ist das für Sie etwas anderes als ein normaler Auftritt?
Es ist eine Möglichkeit für den Chor, etwas zurückzugeben. Wir können mehr tun, als nur ein schönes Konzert zu bieten. Jeder hat seine Aufgabe gefunden und übernimmt Verantwortung, sucht Sponsoren, engagiert sich in der Werbung und tut mehr als einfach nur zu proben.
Wie kam es zu dem Thema „Liebesgrüße aus Konstanz“?
Im Gespräch kam diese Idee zustande. Es ist eine James-Bond-Revue. Gemeinsam mit der Werbeagentur Red Monkeys haben wir den Titel und das Design entwickelt. Wir hatten die Hoffnung, dass der neue James Bond-Film dieses Jahr rauskommt, es wäre der 25. Film gewesen. Passend zum 25. Jubiläum. Leider wird er erst nächstes Jahr erscheinen. Mit den Vorbereitungen für das Benefiz Konzert für den Soroptimist Club Konstanz haben wir bereits vor einem Jahr begonnen.
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